Gebet für verfolgte Christ*innen 24.04.2025
Im Namen des Vaters und des Sohnes…
Herr Jesus Christus, wir denken auch heute wieder an die Menschen, die für ihren Glauben leiden, die für ihre Hoffnung bedrängt werden, die für ihre Treue zu dir sterben.
In dem mittelamerikanischen Land hatte die Regierung alle öffentlichen Feiern zu den Kar- und Ostertagen untersagt. Das harte Durchgreifen der Regierung bei den Feierlichkeiten in der Karwoche ließ keinen Raum für öffentliche christliche Prozessionen. Präsident Ortega hatte verboten, Heiligenbilder auf den Straßen zu zeigen; rund um Kathedralen waren Sicherheitskräfte im Einsatz. Seit 2023 gilt in dem mittelamerikanischen Land ein Verbot öffentlicher Prozessionen, die, wie am Palmsonntag, ausschließlich innerhalb der Kirchen stattfinden dürfen; die gleiche Maßnahme galt für den Kreuzweg am Karfreitag, wobei Zuwiderhandlungen mit Verhaftung geahndet werden konnten. Die Unmöglichkeit, Prozessionen abzuhalten, die ein zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten in der Karwoche sind, stellte einen schweren Schlag für das religiöse Leben des Landes dar. Auch das Verbot öffentlicher Gebete zu sensiblen Themen wie der Situation in Nicaragua oder zu politischen Gefangenen wurde als Versuch interpretiert, die Stimme der Kirche zu Fragen der Gerechtigkeit und der Menschenrechte zum Schweigen zu bringen. Wir beten für unsere Glaubensgeschwister in Nicaragua um Mut und Einfallsreichtum für ihr tägliches Glaubensleben
…Jesus, der von den Toten auferstanden ist
Haiti: Bei einem Angriff bewaffneter Banden auf die Stadt Mirebalais wurden Ende März zwei Ordensfrauen getötet. Auch ein Mädchen starb, das die Schwestern betreuten.
Die Ordensfrauen Evanette Onezaire und Jeanne Voltaire gehörten zur Kongregation der heiligen Therese. Sie starben durch den Angriff krimineller Banden auf die Stadt Mirebalais, die etwa fünfzig Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince liegt. Die traurige Nachricht wurde vom Erzbischof von Port-au-Prince und Vorsitzenden der haitianischen Bischofskonferenz, Max Leroy Mésidor, bestätigt. „Es ist ein immenser Verlust für die Gemeinschaft. Diese Opfer waren Vorbilder für die Entwicklung“, so der Erzbischof.
Nach Angaben lokaler Medien arbeiteten die beiden Schwestern an der Schule in Mirebalais und hatten sich bei dem Angriff mit einem Mädchen in ein Haus geflüchtet. Die Kriminellen drangen jedoch in das Gebäude ein und erschossen sowohl die Schwestern als auch das Mädchen. In letzter Zeit lebten die Bürger von Mirebalais in Angst und Schrecken, weil bewaffnete Banden die Stadt mit Terror überziehen. Dabei wurden durch die Kriminellen auch etwa fünfhundert Insassen aus dem örtlichen Gefängnis befreit.
Herr Jesus Christus nimm die Ordensfrauen und das Mädchen auf in deine ewige Herrlichkeit
…Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist
Nigeria: Im Südosten Nigerias lebt der katholische Geistliche Clément Chimaobi Emefu mit täglichen Bedrohungen – und spricht dennoch von Hoffnung. In einem der gefährlichsten Länder der Welt für Menschen christlichen Glaubens weigert sich der Priester, der Angst nachzugeben. Als Professor für Kirchenrecht will er seinen Studenten ein Vorbild sein – und ein „Zeichen der Hoffnung“, denn „was verwundbar macht, stärkt den Glauben“. Im Gegensatz zum Norden Nigerias ist der Bundesstaat Enugu mehrheitlich christlich geprägt. Dennoch breiten sich die Übergriffe gegen Christen*innen im ganzen Land aus, obwohl der Fokus bisher oft auf Dschihadistenangriffen im Norden liegt. Emefu spricht von einem „Islamisierungsprojekt Nigerias“, einem laufenden Prozess, der nicht nur die Gewalt gegen christliche Gläubige erkläre, sondern auch das Nichthandeln oder gar die Feindseligkeit der Behörden. Entführungen sind die sichtbarste Bedrohung in dieser Region. In den letzten zehn Jahren wurden über 200 Priester und Ordensleute im Land verschleppt. Allein Anfang 2025 gab es rund ein Dutzend Fälle – zwei endeten tödlich.
…Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat
Kritik an diesen Zuständen wird von den Behörden nicht gern gesehen. Jüngstes Beispiel: Der Bischof von Makurdi, Wilfried Anagbe, erfuhr, dass ihm nach seiner Aussage vor einem US-Kongressausschuss bei der Rückkehr eine mögliche Verhaftung drohe. Die Priester seines Bistums sicherten ihm ihre Unterstützung zu und verurteilten den Einschüchterungsversuch. Auch Pater Clément weiß, dass sein öffentliches Auftreten riskant ist – genauso wie seine Reisen in abgelegene Gegenden. Doch er bekräftigt: „Diejenigen, die uns bedrohen, uns terrorisieren und verwundbar machen – sie sind die Quelle der Stärkung unseres Glaubens.“ Mit dieser Überzeugung will er seinen rund 200 Seminaristen und Laienstudenten ein Beispiel der Standhaftigkeit geben.
…Jesus, der dich oh Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat
anhaltender Verfolgung wächst die Zahl der christlichen Gläubigen im Norden von Nigeria „geradezu astronomisch“. Das erklärte Bischof Habila Daboh aus Zaria im Bundesstaat Kaduna. Dabei sei das Leben für Christ*innen nicht einfach: „Eine Mischung aus dschihadistischen Angriffen, Kriminalität und Stammeskonflikten bedroht ihr Leben“, sagte Daboh. Die Einführung der islamischen Rechtsprechung der Scharia in zahleichen Regionen habe die Lage zusätzlich verschärft. Schuld an diesen zunehmenden Konflikten sei nicht die muslimische Mehrheitsbevölkerung, sondern erstarkende Gruppen von Extremisten. Das Zusammenleben von Christ*innen und Muslimen sei zuvor harmonisch gewesen, erklärte der Bischof: „Wir teilten unser Festtagsessen. Wir feierten zusammen, spielten zusammen Fußball, besuchten dieselben Märkte. Doch dann kamen die Extremisten. Sie behaupteten, wer kein Muslim sei, verdiene es nicht zu leben. Von da an wurde das Leben für uns unerträglich.“ Vater im Himmel, wir bitten dich für unsere Glaubensgeschwister in Nigeria und der ganzen Welt: steh ihnen bei in ihrer Drangsal und halte deine schützende Hand über sie.
…Jesus, der dich oh Jungfrau im Himmel gekrönt hat
Herr Jesus Christus…
Danke für Euer Mitbeten!